Neue Studie zur Schmerzreduktion bei Kniearthrose verfügbar

Liebe Ärztinnen, liebe Ärzte des orthonet-NRW,

ein neuer Ansatz bei intraartikulären Hyaluronsäure-Injektionen (IAHA) besteht darin, Antioxidantien wie z. B. Niacinamid (Vitamin B3) hinzuzufügen, um die therapeutische Wirkung von Hyaluronsäure zu verstärken und die Viskosupplemente vor thermischem und oxidativem Abbau zu stabilisieren.1,2

Eine neue Studie zeigt nun, dass die Kombination aus IAHA und Niacinamid (Recosyn® Max forte N) zu einersignifikanten Schmerzlinderung führt – insbesondere bei mehr als 1 Injektion.

In der kompakten Zusammenfassung finden Sie das Wichtigste zur Studie, wieviel Injektionen welchen Effekt haben und weitere patientenrelevante Faktoren für die Schmerzreduktion

Falls Sie Interesse an der vollständigen Publikation haben, sende ich Ihnen den Link dazu gerne auf Anfrage per E-Mail zu. Zögern Sie nicht, mich zu kontaktieren!

Herzliche Grüße,

Ihr Orthopädie-Team von Recordati

Thomas Reidel (reidel.t@recordati.de)

WISSENSCHAFT KOMPAKT

ENHANCED PAIN REDUCTION AT DIFFERENT STAGES OF KNEE OSTEOARTHRITIS VIA REPEATED INJECTIONS OF HYALURONIC ACID WITH NIACINAMIDE: A COMPARATIVE STUDY

Pennekamp S. et al. 2024 Dec 12;13(24):7553. doi: 10.3390/jcm13247553

ZIEL DER STUDIE

Ziel dieser retrospektiven Studie war es, Faktoren zu identifizieren, die die Schmerzreduktion nach intraartikulären Injektionen von Hyaluronsäure (IAHA) mit Niacinamid bei Patientinnen und Patienten mit Osteoarthritis (OA) im Kniegelenk beeinflussen. Untersucht wurden der Zusammenhang zwischen Injektionsanzahl, radiologischen Stadien (Kellgren-Lawrence, Vallotton) sowie weiteren patientenspezifischen Merkmalen und dem Behandlungserfolg.

STUDIENDESIGN

Eingeschlossen wurden 87 Patientinnen und Patienten mit symptomatischer Knie-OA, die zwischen Januar 2023 und März 2024 IAHA-Injektionen mit Niacinamid (Recosyn® Max forte N) erhielten. Alle unterzogen sich einer MRT. Die Injektionen wurden unter sterilen Bedingungen durchgeführt. Die Anzahl der Injektionen reichte von 1 bis 7, mit variablen Intervallen zwischen den Anwendungen.

ERGEBNISSE

Es zeigte sich eine signifikante Schmerzreduktion auf der numerischen Rating-Skala (NRS) mit einem mittleren Rückgang von 3,34 ± 1,65 Punkten (Abb. 1).

Je mehr Injektionen verabreicht wurden, desto größer war der Behandlungseffekt. Signifikante Unterschiede in der Schmerzreduktion zeigten sich zwischen Patientinnen und Patienten mit 1 vs. 2 Injektionen (p = 0,027) und 1 vs. > 2 Injektionen (p = 0,032). Die radiologische OA-Klassifikation korrelierte nicht mit der Schmerzreduktion (Kellgren-Lawrence p = 0,95; Vallotton p = 0,50). Hingegen profitierten Patientinnen und Patienten mit Meniskusschäden stärker (p = 0,02). Weitere Einflussfaktoren waren:

Ausgangsschmerzintensität: starker Prädiktor für Behandlungserfolg (r = 0,61; p < 0,001)

Anzahl der Injektionen: jede zusätzliche Injektion reduzierte den NRS-Wert im Schnitt um 0,4 Punkte (r = 0,32; p = 0,002)

Körpergewicht: moderat positiv korreliert mit Schmerzreduktion (r = 0,27; p = 0,01)

Alter: leichter Zusammenhang (r = 0,21; p = 0,05)

Nebenwirkungen wurden bei 3,4 % (n = 3) der Patientinnen und Patienten beobachtet, alle davon waren geringfügig.

DISKUSSION

IAHA-Injektionen mit Niacinamid bewirken eine signifikante Schmerzreduktion bei Knie-OA. Besonders effektiv sind wiederholte Injektionen bei Patientinnen und Patienten mit hoher Ausgangsschmerzintensität und Meniskuspathologie. Die Ergebnisse sprechen für den gezielten Einsatz von IAHA als konservative Behandlungsoption – insbesondere bei Therapieversagen anderer Maßnahmen. Langfristige Studien zur Wirkungsdauer sind erforderlich.

Abb. 1: Schmerzen vor und nach Injektion intraartikulärer Hyaluronsäure mit Niacinamid (Recosyn® Max forte N). Mod. nach Pennekamp et al, 2024. IAHA: intraartikuläre Hyaluronsäure; NRS: Numerische Rating Skala.

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